Dienstag, 5. Januar 2010

Im dunklen Monat Januar war's...

...Die Tage wurden immer trüber,
der Wind wehte über die Straßen den Schnee,
Da reist ich nach Kolumbien hinüber.

Und wenn ich an die Grenze komm,
Da fühl' ich ein stärkeres Klopfen
In meiner Brust, ich glaube sogar,
Die Augen beginnen zu tropfen.

Und wenn ich die spanische Sprache vernehm,
Da wird mir seltsam zumute;
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.

Ein kleines Mädchen wird singen.
Sie singt mit wahrem Gefühle
Und falscher Stimme, doch werd ich sehr
gerühret sein von ihrem Spiele.

Der aufmerksame Leser wird wissen, dass diese Worte der Feder eines anderen, weitaus größeren Schreiberlings entnommen sind. Wäre Jener nicht 1843 nach Deutschland gereist, sondern hätte die Möglichkeit den ungleich längeren Weg nach Kolumbien auf sich zu nehmen, hätten seine Worte wahrscheinlich wie oben geklungen. Da ich allerdings bis jetzt nur in Gedanken in Kolumbien bin werde ich mich wohl aufs Wesentliche beschränken müssen und große Worte zu anderer Zeit klingen lassen.
Jetzt, da meine Tage in Deutschland fürs erste gezählt sind und die Zeit immer knapper wird ärgert man sich umso mehr über jede sinnlos gewartete Stunde und erfreut sich doppelt an jeder in geselliger Zweisamkeit verbrachten Minute. Wäre da nur nicht diese und jene Unannehmlichkeit die auf ihre Eledigung wartet. Eine Impfung fehlt noch, meine Reiseapotheke existiert vorerst nur in kühnen Träumen und ich habe das Gefühl Besuche beim Hausarzt, dem Gesundheitsamt oder der Führerscheinmeldestelle wollen keine Ende nehmen. Neben all dem gibt es allerdings auch einiges Gutes an den letzten, in Deutschland verbrachten Tagen zu finden. All die Freunde und Menschen mit denen ich die letzten Jahre meines Lebens teilte, verstehen es ganz gut mir das Gefühl von ehrlichem Interesse zu geben, meine Suche nach Menschen, die einen finaziellen Beitrag leisten können ist mit einigem Schwung ins Rollen gekommen und plätschert gerade (mit der Abicht auf der zweiten Hälfte der Strecke nochmal alles zu geben ;-) ) vor sich hin, ich konnte eine Kamera käuflich erwerben (naja, das Geld ist erstmal weg, die Kamera noch nicht da) und die Vorfreude auf das Kommende steigert zudem nicht unerheblich meine Stimmung... Um die Castrol Werbung zu zitieren: "Wie man den Wagen schmiert, so läuft er" und ich habe in den letzte Monaten anscheinend an den richtign Stellen geschmiert.
Ach ja, eine Sache gibt es noch, von der ich euch berichten will. Ich kenne mittlerweile meine Gastfamilie. Eigentlich ist das Wort "kennen" an dieser Stelle ein wenig übertrieben, da ich lediglich den Namen gelesen und (wie könnte es anders sein) gleich wieder vergessen habe. Die Beschreibung der Personen, bei welchen es sich um ein älteres Ehepaar handelt, hörte sich allerdings ziemlich interessant an. Ich bin guter Dinge, dass das Treffen von Angesicht zu Angesicht hält was das Papier verspricht.

Bis die Tage
Der Glückliche Besitzer Eines Visums

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